Miteinander und Füreinander – Westfalenfleiß Schreinerei baut barrierefreies Hoch-Beet für die Seniorenresidenz Kastanienhof

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Kräuter, Erdbeeren, verschiedene Gemüsepflanzen und Blumen in normalen Beeten anpflanzen. Das ist für Senioren wegen ihrer körperlichen Einschränkungen nicht immer einfach zu bewerkstelligen. Da ist ein barrierefreies Hoch-Beet die ideale Lösung.

Die Idee lag für Sabine Hans, stellvertretende Einrichtungsleiterin und Sozialdienstleiterin der Seniorenresidenz Kastanienhof, lange nahe und schlummerte doch zunächst eine Weile vor sich hin. Da kam die Anfrage von Studierenden des Fachbereichs Sozialwesen der Fachhochschule Münster gerade recht! Im Rahmen ihres Seminars „Altenarbeit“ suchten Lena Brüggen, Christoph Meinhold und Leona Weitkamp eine Projektidee, in der sie ihre zuvor erworbenen theoretischen Kenntnisse in der Arbeit mit Senioren in die Praxis umsetzen können.Sie wandten sich an den Kastanienhof und so nahmen die Dinge ihren Lauf.  Schnell war nach dem ersten gemeinsamen Austausch mit den Studierenden klar, dass nicht irgendein Hoch-Beet aus dem Baumarkt gekauft werden sollte. Wichtig war der Gedanke der Inklusion. Es brauchte ein individuelles Hoch-Beet – angepasst auf die Bedürfnisse unserer Bewohner; eine Wertschätzung gegenüber der Leistung, die Menschen mit Behinderung erbringen. Außerdem bot dies die Chance, junge und alte Menschen, Menschen mit und ohne Behinderung in diesem Projekt zusammenzubringen. Letztlich ist dies auch Teil der Gemeinwesen- und Stadtteilarbeit. Die Studierenden entwickelten zunächst gemeinsam mit den Senioren Pläne für den Bau. Angefragt wurde das Projektvorhaben dann als bei der Westfalenfleiß Gmb, einer Schreinerei. „Die Ideen der jungen Leute haben wir dann noch professionell perfektioniert“, berichtet Bernd Rißdorf, Mitarbeiter der Westfalenfleiß-Schreinerei. Zwei Tage lang haben er und zwei Beschäftigte der Schreinerei an dem Produkt gebaut, um es schließlich in einer Gemeinschaftsaktion mit allen Beteiligten im Garten des Kastanienhofes aufzubauen. Helmut Zillmer, einer der Bewohner, ist überglücklich. „Das Beet ist so konstruiert, dass ich mit meinem Rollstuhl darunter fahren und mithelfen kann, Pflanzen und Kräuter einzupflanzen und zu pflegen. Dann habe ich etwas zu tun und kann beobachten, wie alles wächst und blüht“, freut er sich.

Auch den anderen Bewohnern war ihre Freude anzusehen. Mit Harken und kleinen Schaufeln machten sie sich gleich nach Aufstellung des Beetes mit Unterstützung durch die Studierenden und durch Mitarbeiter des Kastanienhofes daran, das Beet mit ihren selbst vorgezogenen Gewächsen zu füllen. „Die Senioren haben geradezu auf diesen Tag hin gefiebert“, berichtet Sabine Hans. „Sie haben zuvor kleine Setzlinge von Blühpflanzen, Kräutern und Gemüse gegossen und liebevoll gehegt. An einer Erdbeerpflanze ist sogar schon eine Frucht. Die muss jetzt unbedingt ins Beet“, schmunzelt sie. So füllte sich das Beet am Projekttag schnell und alle Beteiligten waren mit Eifer und viel Spaß bei der Sache. „Genauso hatten wir uns das vorgestellt“, schwärmt Sabine Hans. „Unser Motto im Kastanienhof ist `Miteinander und Füreinander´. Jeder ist Teil der Gesellschaft. Jeder bringt Ressourcen mit und alle können voneinander lernen. Lebenserfahrene und Menschen mit weniger Lebenserfahrung sowie Menschen mit und ohne Behinderung sollen voneinander profitieren und den Inklusionsgedanken praktisch erleben.“ Nach dieser erfolgreichen Zusammenarbeit sei eine zukünftige Kooperation ausdrücklich erwünscht. Ideen dazu sind bereits vorhanden.

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